Natürliche Hilfe bei Blasenentzündung

Jetzt wo es wieder kühl wird, reagieren empfindliche Blasen sofort. Viele Frauen kennen den leidigen Teufelskreis der Blasenentzündungen und haben die Erfahrung gemacht, dass die Einnahme von Antibiotika zwar schnelle Linderung bringt, aber die nächste Entzündung umso schneller folgt. Das kann unter anderem daran liegen, dass immer mehr Bakterien resistent gegen antibiotische Wirkstoffe sind oder dass die allgemeine Immunabwehr durch häufige Antibiosen geschwächt wird. Die meisten Frauen sind inzwischen Spezialistinnen auf dem Gebiet von natürlichen Heilmitteln wie Tees (siehe unten ein Rezept), Kräutern, pflanzlichen Medikamenten und physiologischen Anwendungen. Bewährt haben sich beispielsweise Meerrettich und Kapuzinerkresse, als Kombipräparat gegen entzündliche Infekte in der Apotheke erhältlich.

Osteopathie bei Reizblase oder wiederkehrenden Entzündungen

Sanfte manuelle Techniken können helfen, das gestresste, durch Entzündungen gereizte Gewebe zu entspannen, fördern die Durchblutung und nervale Versorgung und bewirken somit eine Aktivierung der körpereigenen Heilungskräfte. Manchmal entstehen Entzündungen auch einfach durch Verklebungen im Gewebe oder Organsenkungen, was durch osteopathische Behandlungen mit Faszientechniken positiv beeinflusst werden kann. Sprechen Sie mich gern dazu an!

Und hier noch ein Rezept für Tee bei akuter oder wiederkehrender Blasenentzündung (auch begleitend zur Einnahme von Medikamenten und der ärztlichen Therapie). Die Mischung enthält Arzneipflanzen, die sich bei der Behandlung bewährt haben und entkrampfend, entzündungshemmend, antimikrobiell und immunstimulierend wirken:

  • 20 g Herba Millefolli
  • 15 g Herba Herniariae
  • 30 g Herba cum Radice Taraxaci
  • 25 g Herba Plantaginis majoris
  • 20 g Folia Urticae

3x täglich vor den Mahlzeiten 1 EL mit 250 ml heißem Wasser übergießen, zugedeckt 15 min ziehen lassen und ungesüßt trinken. Achtung: ausreichend Wasser trinken, um durchzuspülen (Kontraindikation: Ödeme bei Herz- und Niereninsuffizienz).

Alternativ zur Einnahme von Meerrettich- und Kapuzinerkressepräparaten können diese in den Tee integriert werden, dann wäre noch hinzuzufügen:

  • 20 g Herba Tropaeoli
  • 45 g Radix Armoraciae

Gute Heilung!

(Quelle des Rezepts: Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift, Ausgabe 5.2024)

Reizdarm mit Osteopathie behandeln

osteopathische Behandlung im Bauchbereich mit den Händen

Kein Befund beim Gastroenterologen und trotzdem starke Beschwerden im Verdauungstrakt? Viele Menschen mit der Diagnose Reizmagen oder Reizdarm fühlen sich allein gelassen, werden nicht ursächlich sondern symptombezogen behandelt und probieren ein Mittelchen nach dem anderen aus, oft nur mit mäßigem Erfolg. Die meisten haben schon eine jahrzehntelange Leidensgeschichte hinter sich, da oft nur mit Medikamenten gegen Durchfall oder Verstopfung behandelt wird oder eine bestimmte Diät oder Psychotherapie empfohlen wird.

Wie Studien gezeigt haben, kann Osteopathie Linderung bringen, teilt der Verband der Osteopathen Deutschland anlässlich des Magen-Darm-Tages am 7. November 2023 mit. Eine osteopathische Behandlung kommt den komplexen Zusammenhängen auf die Spur und kann häufig zu deutlicher Linderung führen. Osteopathen „begreifen“ die Mobilität der Verdauungsorgane durch gezielte Behandlungsansätze und steigern die Zirkulation in den behandelten Regionen; Heilungsprozesse der Schleimhäute und die Peristaltik, die Fähigkeit des Darmes zur aktiven Bewegung, können nun wieder physiologisch stattfinden. Die Motilität bezeichnet eine unwillkürliche, rhythmische minimale Eigenbewegung eines jeden Gewebes, die von geschulten Osteopathen wahrgenommen und gefördert werden kann.

Zum Thema Osteopathie und Reizdarmsyndrom sind in der Vergangenheit mehrfach Studien durchgeführt worden, um die Wirksamkeit einer Behandlung zu untersuchen. Auch wenn die Anzahl der Teilnehmenden in diesen Studien insgesamt noch nicht sehr groß ist, so zeigte eine zusammenfassende Bewertung dieser Studien, die im renommierten Journal of the American Osteopathic Association veröffentlicht wurde [1], dass Osteopathie zeitnah zu einer signifikant stärkeren positiven Veränderung führte als die „normale“ Behandlung bzw. eine Placebo-Therapie. Studien, die nach einer längeren Zeit nochmals eine Nachkontrolle durchführten, ergaben, dass die osteopathische Behandlung zu einer andauernden Verbesserung der Symptomatik führte.

[1] Müller A, Franke H, Resch KL, Fryer G. Effectiveness of osteopathic manipulative therapy for managing symptoms of irritable bowel syndrome: a systematic review. J Am Osteopath Assoc. 2014 Jun;114(6):470-9

Übungen fürs Kiefergelenk

Frau zeigt beim Lachen Zähne und kneift die Augen zu

Anspannung in der Kiefermuskulatur bemerken wir oft so lange nicht, bis Schmerzen entstehen und vielleicht sogar die Zähne und das Kiefergelenk schon geschädigt sind. Unerklärliche Schmerzen in den Nebenhöhlen und im Bereich der Ohren und Schläfen, ständige Verspannungen des Nackens und der Schultern können eine Folge von zu fester Kiefermuskulatur sein. Wer sich wünscht, etwas weniger „verbissen“ im Alltag zu sein, kann es mit diesen Übungen gern mal versuchen (einfach als doppelseitiges Dokument ausdrucken und loslegen):

Wie sinnvoll ist Osteopathie bei Babys?

Glückliche Eltern halten ihr neugeborenes Baby im Arm

Eltern berichten mir immer häufiger, dass sie keine Rezepte für Osteopathie vom Kinderarzt bekommen haben, sich aber trotzdem für eine Behandlung ihres Babys entschieden haben. Ich glaube, viele Kinderärzte wehren sich einfach nur dagegen, einem gesunden Kind eine Krankheit zu attestieren, damit es eine Therapie bekommt. Für mich ist Osteopathie bei Babys allerdings nicht in erster Linie eine Methode, um Krankheiten zu behandeln, sondern um Gesundheit zu fördern und dem Baby nach der Geburt zu helfen, im eigenen Körper anzukommen. Gern zeige ich auch Techniken der Babymassage und helfe unsicheren Eltern beim Umgang mit ihrem Kind. Die häufigsten Gründe, warum Eltern mit ihrem Baby zu mir kommen, sind Schlaf- und Trinkstörungen, Unruhe, Schreien, ein abgeflachter Hinterkopf oder Schädelasymmetrien. Dies gehört natürlich teilweise zum normalen Baby-Alltag, kann aber Eltern sehr belasten und eine ohnehin erschöpfte Mutter in die Verzweiflung treiben. Warum dann nicht mit sanften Händen Linderung versuchen?

Wer es wissenschaftlicher möchte: Seit 2019 gibt es eine Studie über die Wirksamkeit der Osteopathie bei Säuglingen, veröffentlich vom VOD Verband der Osteopathen Deutschland: https://www.osteopathie.de/up/datei/ostinf_studiepresseinformationen.pdf

Wundheilung und Narbenbildung

Eine Person of Colour mit Narbe am Bauch.

Frische Verletzungen und Operationen  können bereits in den ersten Tagen und Wochen manualtherapeutisch unterstützt werden. Die Arbeit erfolgt in einem definierten Zeitschema, in dem bestimmte Maßnahmen in den ersten 3, 7 und 21 Tagen gesetzt werden. Hierbei wird sowohl an der Verletzung selbst als auch systemisch das vegetative Nervensystem unterstützt, um die Durchblutung, Zirkulation, Gewebespannung und Stoffwechsel zu verbessern. Ziel ist es, die Wundheilung zu unterstützen und die Qualität der Narbenbildung zu fördern. Bei minimal invasiven Eingriffen gibt es nur einen kleinen Schnitt auf der Haut, aber lange Operationswege im Inneren des Körpers. Eine gezielte Behandlung kann postoperative Adhäsionen (Verklebungen des Gewebes) verhindern, die oft zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen. 

Narben können von Wetterfühligkeit über Bewegungs- und Funktionseinschränkungen bis hin zu Phantomschmerzen vielfältige Symptome auslösen. Neben den lokalen Einschränkungen haben Narben sehr häufig auch Fernwirkungen, die ganze Faszienketten beeinträchtigen und Auswirkungen auf entfernte Gelenke und/oder Organe haben können. Im Sinne einer ganzheitlichen Therapie ist die Behandlung und Pflege von Narben daher ein wichtiges Teilgebiet meiner Behandlungen.

Das emotionale Trauma

Ein junger Mensch ist geschockt und hat die Hand vor dem mund. Sein Schmerz findet keinen Ausdruck.

Stablisierung durch einfühlsame Körpertherapie

Unser vegetatives Nervensystem sichert unser Überleben in allen Situationen und Gefahren, mit denen wir konfrontiert werden. Gemäß der Polyvagal-Theorie nach Stephan Porges ist das Vermitteln von Sicherheit und Geborgenheit ein Schlüssel zur Wiederherstellung der vegetativen Regulation. Emotionale Traumata und psychische Belastungen können auch zahlreiche körperliche Funktionen beeinträchtigen. Berührung, manuelle Behandlungen sowie die soziale Interaktion können das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit fördern und somit das vegetative Nervensystem in seiner gesundheitserhaltenden, regulativen und regenerativen Funktion unterstützen.

In meiner Praxis sehe ich die manuelle Behandlung als unterstützende Maßnahme für alle anderen medizinischen und psychotherapeutischen Maßnahmen.